Kluge Fette

Wir Menschen haben das meiste Fett im Kopf: gut 60% der festen Bestandteile bestehen aus Fett! Um sein Gehirn gesund zu erhalten ist eine kontinuierliche Fettzufuhr notwendig. Bei Kindern, deren Gehirn noch im Aufbau ist, ist es noch wichtiger! Es geht dabei nicht um irgendwelche Fette, es kommt sehr auf die richtige Art von Fetten in den richtigen Mengen an!

Es gibt verschiedene Fettsäuren:
Gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Cholesterin. Diese sind alle wichtig. Manche können wir im Körper selber herstellen, nämlich die gesättigten, einfach ungesättigten (Omega 9) und Cholesterin. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren)  müssen aber durch die Ernährung aufgenommen werden.
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren sind eingebaut in den Zellmembranen, sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung und der Verknüpfung der Nervenzellen! Anders ausgedrückt: Unser Denken ist abhängig von der Qualität der Signalübertragung, von den Verbindungen zwischen den Nervenzellen und somit von der Qualität der Fettsäuren!!

Wir brauchen also eine Ernährung, die reich ist an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Wie sieht es aber in der Praxis aus? Wir essen viel geschädigte Fette (in verarbeiteter und gebratener Nahrung) – diese sind sehr schädlich für unsere Gesundheit! Genauso essen wir zu viel gesättigte Fette (in Milchprodukten, Fleisch). Bedenken Sie, dass je mehr wir geschädigte und gesättigte Fette zu uns nehmen, desto mehr verdrängen diese schlechten Fette die guten Fette und verschlechtern ihre Aufnahme! Statt mehrfach ungesättigter Fette werden gesättigte und beschädigte Fette im Gehirn eingebaut! Signale werden nicht mehr so gut übertragen, unser Gehirn ist “starr” und wenig beweglich!!
Wie nehmen wir mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf?
Wir sollten maximal 20% der Kalorien als Fett aufnehmen. Maximal ein Drittel davon sollte gesättigtes Fett sein, und mindestens zwei Drittel ungesättigte Fettsäuren, Omega 6 und Omega 3 im Verhältnis 1:1.
Heutzutage beträgt das Verhältnis Omega 6 : Omega 3 = 20 : 1 !! Wir haben also den grössten Mangel an Omega 3 Fettsäuren, wobei die hohe Zufuhr an gesättigten und beschädigten Fetten die gute Verwertung von essentiellen Fetten verhindert, das Problem also verstärkt!! Die Menge geschädigter Fette, auch Transfette genannt, sollte in der Ernährung 0.0 % betragen! Diese Fette befinden sich in fritierten, gebratenen und auf andere Art verarbeiteten Lebensmitteln. Vermeiden Sie also unbedingt ALLE Lebensmittel mit gehärteten oder hydrierten Fetten!!

Warum nehmen wir zu wenig gesunde Fette zu uns? Die Omega 3 Fettsäuren sind so ungesättigt, dass sie auch nicht sehr stabil sind und durch Kochen, Erhitzen und andere Verarbeitungsprozesse leicht zerstört werden.
Omega 3 Fettsäuren sind viel enthalten in Leinsamen, Kürbiskernen, Walnüssen und Plankton – somit auch in Plankton essenden Fischen.
Die Hauptquelle sind Kaltwasserfische, wobei heutzutage die Schwermetallbelastung (Quecksilber) der Fische ein Problem darstellt. Als Alternative gibt es hochwertige Fischölkapseln. Auch hier muss  man dabei sehr aufpassen: Es reicht nicht, wenn das Öl aus Fischen gewonnen wird, die in wenig belastetem Wasser leben, sondern die Ölmoleküle sollten von Schwermetallen gereinigt sein!! DHA ist gehirngängig, das heisst, es passiert die Gehirnschutzschranke. Jede Verunreinigung landet somit auch direkt im Gehirn!!
Bei den Omega 3 Fettsäuren ist weiter noch auf das Verhältnis der EPA und DHA zu achten. Beide sind Omega 3 Fettsäuren, DHA aber das am stärksten mehrfach ungesättigte (6 mal, EPA  4 mal). DHA kann leicht in EPA umgewandelt werden, EPA aber schwer in DHA, deswegen sollte das Verhältnis von EPA und DHA immer zugunsten von DHA ausfallen. Studien belegen, dass drei bis vier mal so viel DHA wie EPA ideal ist.
Wer gesund ist, sollte täglich 300-400 mg Omega 3 Fettsäuren zu sich nehmen, Kranke 2 bis 3 mal soviel. Kleinkinder die Hälfte.